„Busfahren ohne Fahrplan und Haltestellen. Geht das?“ Ja, das funktioniert! Und zwar mit den On-Demand-Services, wie sie im Fachjargon genannt werden. Im Verbundgebiet heißt das Angebot VVS-Rider. Ab dem 4. August fahren die Kleinbusse erstmals auch im Landkreis Ludwigsburg – auf Abruf und ganz ohne Fahrplan. Betrieben wird das Angebot von der Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH (FMO), das bereits den On-Demand-Verkehr in Leinfelden und Echterdingen betreibt.
Fahrten in Besigheim, Kirchheim am Neckar, Walheim, Gemmrigheim sowie in Bietigheim-Bissingen und Tamm
Am Sonntag, 4. August 2024, geht der VVS-Rider im Landkreis Ludwigsburg in zwei unterschiedlichen Gebieten an den Start. In den Kommunen Kirchheim (Neckar), Gemmrigheim, Besigheim und Walheim kann das flexible Angebot montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 8 bis 17 Uhr genutzt werden. In Bietigheim-Bissingen und Tamm profitieren Bürger immer in der Nacht auf Samstag, Sonntag und feiertags zwischen 22 und 5 Uhr vom Nahverkehr auf Bestellung.
Wie funktioniert der VVS-Rider?
Das VVS-Rider-Netz besteht aus rund 3.800 „virtuellen“ Haltepunkten, meist an Kreuzungen, vor Geschäften, bei Sehenswürdigkeiten oder an regulären Haltestellen. Ausgewählte Sehenswürdigkeiten und interessante Orte sind auf der Karte, die im System hinterlegt ist, sichtbar und direkt auswählbar. Während ein Taxi seine Gäste direkt vor der Haustür abholt, können VVS-Rider-Fahrgäste an einem nahegelegenen Standort einsteigen, der gut zu Fuß zu erreichen ist. Der Ausstieg ist nicht weit weg vom gewünschten Ziel entfernt.
Fahrgäste bestellen den Kleinbus über die kostenlose App „VVS-Rider“ oder per Telefon. Der Bus sammelt die Fahrgäste mit ähnlicher Fahrtroute ein und bringt sie nacheinander an ihre Ziele – von A nach B, mit kurzen Fußwegen zum nächsten Haltepunkt. Sobald der Nutzer seine Start- und Zieladresse über die App eingegeben hat, wird ihm der Abhol- und Absetzpunkt auf einer Karte, aber auch die Abhol- und Ankunftszeit, angezeigt. Bei telefonischer Buchung bekommt man die Auskunft direkt am Telefon.
Der neue „VVS-Rider“ ergänzt die vorhandenen, fahrplanmäßig fahrenden Busse. Er kann daher nur gebucht werden, wenn zur gewünschten Zeit kein Linienbus die Verbindung fährt.
Umweltfreundliche und flexible Mobilität
„Der VVS-Rider ist eine tolle Ergänzung zum bestehenden Linienverkehr, für den der Landkreis verantwortlich ist. On-Demand-Verkehre leisten einen wichtigen Bei-trag für mehr Mobilität, wo klassischer ÖPNV an seine Grenzen stößt. Der neue VVS-Rider ist für die Bevölkerung eine echte Alternative zum Auto und ermöglicht eine Fahrt von A nach B ohne langen Weg zur Haltestelle“, sagte Jürgen Vogt, Erster Landesbeamter und Verkehrsdezernent des Landkreises Ludwigsburg.
„Das neue Rider-Angebot macht den umweltfreundlichen Busverkehr deutlich flexibler und damit auch attraktiver. Wir gehen davon aus, dass der Rider deshalb gut bei unseren Bürgerinnen und Bürgern und in den anderen fünf Kommunen ankommt“, so Besigheims Bürgermeister Florian Bargmann.
„Mit dem VVS-Rider bieten wir den Fahrgästen einen bequemen und innovativen Nahverkehr. Mit dem Rider in Leinfelden und Echterdingen im Landkreis Esslingen konnten wir schon viel Erfahrung sammeln. Wir freuen uns auf das neue Projekt im Landkreis Ludwigburg und hoffen, dass das Angebot dort genauso gut ankommt“, freut sich Birgit Stoib, Geschäftsführerin der Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH (FMO).
Der Fuhrpark der Verkehrsunternehmen im VVS besteht schon lange nicht mehr nur aus Bahnen und Bussen. „Längst gehören Anrufsammeltaxis, Mieträder oder Carsharing-Angebote zum Mobilitätsverbund dazu. Seit einiger Zeit ergänzt der Rider das Angebot. Deshalb ist es erfreulich, dass für On-Demand-Fahrten der VVS-Tarif gilt“, freut sich VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Fahrgäste mit einem VVS-Abo, dazu gehört auch das Deutschland-Ticket, oder einem Tages- und EinzelTicket fahren ohne Zusatzkosten mit.
Das landkreisübergreifend einheitliche VVS-Rider-System des Unternehmens Via ermöglicht es Fahrgästen mit einer App Fahrten im gesamten Verbundgebiet zu buchen. Außerdem hat die VVS-Rider-App auch Zugriff auf den Stuttgarter On-Demand-Shuttle „SSB Flex“ und andersherum.
„Die Software und das Netzwerk der „virtuellen Bushaltestellen" von Via ermöglicht den VVS-Rider-Fahrgästen eine reibungslose Mobilität, die den Komfort und die Flexibilität eines eigenen Autos mit der Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit des öffentlichen Nahverkehrs verbindet", sagte Chris Snyder, CEO von Via Europa. „Wir sind stolz darauf, mit dem VVS zusammenzuarbeiten, um den Zugang zum technologiegestützten öffentlichen Nahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger in der Region Stuttgart weiter auszubauen."
(nik)