Die Gesellschafterversammlung hat in ihrer Sitzung einer Tarifanpassung in Höhe von durchschnittlich 7,9 Prozent zugestimmt. „Die Tariferhöhung ist notwendig, weil bei den Verkehrsunternehmen die Kosten für Energie und Personal stark gestiegen sind. Außerdem kommt ein einmaliger Finanzierungsanteil für die Tarifzonenreform dazu“, sagt VVS-Geschäftsführerin Cornelia Christian.
Die neuen Preise gelten zum 1. August 2024. Rund 80 Prozent der Fahrgäste sind nicht von der Tariferhöhung betroffen, weil sie entweder mit dem Deutschland-Ticket oder dem Deutschland-Ticket JugendTicketBW unterwegs sind.
Verbesserte Mobilitätsgarantie für Stammkunden
Die erfreuliche Nachricht für VVS-Kunden: Stammkunden können bei Verspätungen von Bus und Bahn die VVS-Mobilitätsgarantie in Anspruch nehmen. Ab 1. August 2024 greift diese freiwillige Zusatzleistung des VVS für alle, die mit einem Wochen-, Monats- oder JahresTicket sowie mit einem Deutschland-Abo unterwegs sind, schon bei einer Verspätung von mehr als 20 Minuten. Auch das hat die Gesellschafterversammlung in ihrer heutigen Sitzung beschlossen. Bisher lag die Grenze bei 30 Minuten.
Fahrgäste, bei denen die Mobilitätsgarantie greift, können sich entweder die Kosten für ein Taxi oder für ein anderes Verkehrsmittel (z. B. Carsharing, Bikesharing) der Mobilitätsmarke polygo erstatten lassen und das bis zu einer Höhe von bis 35 Euro bzw. 50 Euro für TicketPlus-Kunden. Voraussetzung ist, dass:
- keine andere geeignete Fahrtmöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln besteht,
- Verkehrsunternehmen die Verspätung zu verschulden haben und
- das Abo im VVS abgeschlossen wurde bzw. es sich um ein VVS-Zeitticket handelt.
- Ausgenommen von der Mobilitätsgarantie sind Tickets des Ausbildungsverkehrs (z. B. D-Ticket JugendBW).
Mobilitätsgarantie gilt auch fürs Deutschland-Ticket
Die verbesserte VVS-Mobilitätsgarantie gilt innerhalb des VVS auch für Fahrten mit dem Deutschland-Ticket. Allerdings nur für Kunden, die ihr Deutschland-Ticket bei einem Verkehrsunternehmen im VVS gekauft haben. Wer nur ein Upgrade VVS-TicketPlus für den VVS gebucht hat, sein Deutschland-Ticket für 49 Euro im Monat aber außerhalb des VVS abgeschlossen hat, hat ebenfalls Anspruch auf die Mobilitätsgarantie.
Wer die Garantieleistung in Anspruch nehmen möchte, kann online unter vvs.de/mobilitaetsgarantie das entsprechende Formular ausfüllen und beim VVS einreichen. Wichtig ist, dass ein Originalbeleg der Taxiquittung bzw. ein Nachweis der angefallenen Kosten mitgeschickt wird.
Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung fordern dauerhafte Finanzierungsperspektive für das Deutschland-Ticket
Nie war Bus und Bahn fahren so einfach, günstig und klimafreundlich wie heute. Das Deutschland-Ticket ist ein absoluter Renner bei den Fahrgästen. Und all diejenigen, die das Deutschland-Ticket auf der polygoCard haben, können dank der multimodalen Chipkarte auch die Angebote anderer Mobilitätsdienstleister nutzen. Kein Wunder, dass das Deutschland-Ticket im VVS für einen Abo-Rekord gesorgt hat.
Damit das so bleibt, fordern der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung eine dauerhafte Finanzierungzusage des Bundes. „Das Deutschland-Ticket braucht endlich eine langfristige Finanzierungszusage. Wir brauchen die Zusicherung, dass die fehlenden Einnahmen dauerhaft verlässlich durch Bund und Länder ausgeglichen werden und wir nicht von Jahr zu Jahr eine Hängepartie haben. Nur so kann die Branche ihre Angebote planen und weiter aktiv in den Vertrieb des Deutschlandtickets gehen“, so VVS-Geschäftsführerin Cornelia Christian. Genauso wichtig ist Planungssicherheit auch für die Fahrgäste: „Mobilitätsverhalten ändert sich nur langsam. Wenn man davon ausgehen kann, dass es das Deutschland-Ticket auch in fünf Jahren und darüber hinaus geben wird, hat das einen nachhaltigen Effekt auf unser Mobilitätsverhalten. Wir haben jetzt die Chance, einen weiteren wichtigen Beitrag zur Klimabilanz zu leisten. Die Branche ist dafür bereit, wenn eine nachhaltige Finanzierung steht“, so Christian weiter. (nik)